Ich habe gezittert. Der Schweiß floss in dünnen Rinnsalen von meiner Stirn. Er sickerte nach unten und brannte in meinen Augen. Unter dem nach vorne gezogenen Rand des Stahlhelmes sah ich die Panzer, die gepanzerten Fahrzeuge auf dem Platz. Sie waren hundert-zweihundert Meter entfernt, still, bedrohlich. Ein T 34-er stand an der Einmündung der Straßenkreuzung quer. Wie eine Schlange, die auf die magischen Töne der Flöte starrt – einem unbekannten Zwang nachgebend –, blickte ich bewegungslos in den Lauf der Kanone. Ich hatte das Gefühl, diese seelenlose, kalte Bestie suchte mich. Und dass es kein Entkommen gäbe. In diesem Delirium reifte ein irrsinniger Wunsch in mir: ich wartete auf den Tod, ich wollte ihn. Er solle kommen, jetzt sofort, denn alles wäre hoffnungslos. Ich wäre allein, hilflos, gelähmt zwischen uralten, widerhallenden Wänden. Ein nicht zu greifender, schrecklicher Mechanismus kam gegen mich, ein gigantischer Menschenfresser. Was will ich mit meiner lächerlich winzigen Waffe gegenüber der feuerspuckenden Flut der Maschinen ausrichten? Ich hätte laufen, flüchten können, aber ich war nicht in der Lage. Das schlaflose, wilde Pulsieren der letzten Tage, die Schwärmerei, das dämonische Wellenschlagen der Verzweiflung ließ nach. Ich wurde erneut Mensch, ein alltägliches, graues Wesen. Ich war müde und ich fürchtete mich.“ (Ákos Tumbász)